Dadant-Beuten sind langjährig sehr bewährte Bienenbeuten mit modernsten Zusatzausrüstungen. Sie haben sich in der Hobbyimkerei wie auch in der Profi- und Erwerbsimkerei bewährt und ein großer Teil der Erwerbsbetriebe arbeitet mit Dadant-Beuten oder ähnlichen Systemen. Dadant Beuten sind auch die weltweit am meisten genutzen Systembeuten.
Als Hauptnachteil der Dadant-Betriebsweise wird von Imkern immer wieder das Argument der verschiedenen Rähmchenmaße im Brut- und Honigraum angeführt. Dieser angebliche Nachteil fällt aber bereits bei Imkereien ab 5 Bienenstöcke nur noch wenig ins Gewicht. Um von den Brutraumrähmchen anderer Systeme auf Dadant zu wechseln, muss der Imker eben etwas flexibel sein. Als ich zwei Völker bei einem Imker mit Zander-System erworben habe, wurde das Problem durch kleine Schrauben zur Verlängerung des Oberträgers gelöst. Bei der nächsten Revision der Wagen wurden die Zander-Rähmchen dann ausgetauscht. Es gibt dazu viele Anleitungen. Bei der täglichen Arbeit mit den so genannten Ganzzargen Deutsch Normal Maß, Zander und Langstroth haben Sie neben vielen Vorteilen leider auch das Problem sehr schwerer Honigraumzargen. Kaputte Rücken durch zu schwere Zargen (Ganzzargen gefüllt mit Honig wiegen oft über je 35 kg) werden leider viel zu selten in die Gesamtbetrachtung mit einbezogen. Reine Flachzargen-Betriebsweisen haben den wesentlichen Nachteil geteilter Bruträume und sind daher nicht zu empfehlen.
Die Vorteile der Dadant- Betriebsweise liegen vor allem darin, dass als Honigräume Flachzargen genutzt werden und der große ungeteilte Brutraum eine sehr effektive Bearbeitung zulässt. Dadant-Beuten entsprechen den natürlichen biologischen Anforderungen der Bienen am besten und sind auch von der Bearbeitung her zu empfehlen. Die großen Bruträume, die von vielen Imkern mittels Trennschied an den Entwicklungsstand des Volkes angepasst werden, unterstützen Betriebsweisen mit Volksverstärkung und sind besonders für Züchter sehr wertvoll, weil auch die leistungsfähigsten Königinnen ihre Veranlagungen voll zur Geltung bringen können.
Leider gibt es verschiedene Ausführungen von Dadant-Beuten, was durch verschiedene Rähmchenmaße zusätzliche Aufmerksamkeit bei der Auswahl erfordert. In Frankreich und Italien werden vorrangig Dadant-Blatt-Beuten mit anderen Maßen benutzt. Zanderbeuten und DNM Beuten. Egal, welches System der in Deutschland gebräuchlichen Dadant-Beuten Sie einsetzen, die meisten Besitzer dieser Beuten sind sich einig, dass sie den „Mercedes“ unter den Beuten haben, vor allem was die Effektivität der Bearbeitung und die erzielbaren Honigerträge betrifft.
In Deutschland werden eher Dadant-Beuten nach Ries mit 12 Waben im Brutraum in Anlehnung an die Empfehlungen der Gemeinschaft der Buckfastimker und das Buch „Meine Erfahrungen mit der Buckfastbiene“ von Günther Ries verwendet. Die Zargen-Anschlussmaße dieses Systems betragen 509 x 509 mm außen. Eine saubere, sorgfältige handwerkliche Arbeit der Beute-System gibt die Gewähr für lange Haltbarkeit in der Hobby- und Profiimkerei. Nach oben ausgekehlte Griffmulden sorgen für guten Griff und ermüdungsfreies Arbeiten beim Zargen Transport.
Das System ist normalerweise Langstroth-kompatibel auf der Grundlage der Erfahrungen von Bruder Adam für die Profi- und Hobbyimkerei. In der Broschüre von Günther Ries wurde sogar eine Bauanleitung herausgegeben.
Für die Honigräume sind je 10 Dickwaben vorgesehen, diese lassen sich als Vorteil besonders gut und schnell mit dem Messer entdeckeln. Für kleinere Imkereien kann es sich nachteilig auswirken, dass die Dickwaben bei ungünstigen Witterungsbedingungen manchmal Honige mit relativ hohem Wasseranteil liefern.
Inzwischen gibt es die Dadantbeute auch mit verändertem Absperrgitter im Holzrahmen und neu entwickelten Honigraumzargen für 11 bis12 Waben. Die Anzahl der erforderlichen Waben je Honigraum richtet sich dabei nach der Auswahl der Abstandhalter. Je nachdem ob Abstandhalter für 7,5 oder 8 oder 10 mm Wabenabstand eingesetzt werden, passen mehr oder weniger Waben in den Honigraum. Diese neuen Honigraumzargen können mit den gleichen Rähmchen bestückt werden wie bisher, nur brauchen diese Rähmchen dann Abstandhalter, die manuell aufgebracht werden müssen. Zum besseren Handling der Zargen und damit die Rähmchen beim Abheben der Zargen nicht verrissen werden, wurde der Bienenabstand wie bei den Honigraumzargen mit gerader Metallauflageschiene über die Rähmchen verlegt. Außerdem werden für diese Honigraumzargen, Honigraumrähmchen die unten eine durchgehende 19 mm breite Leiste haben empfohlen.
Dieser schmale Unterträger hat sich für Rähmchen mit dem Normabstand von 35 mm von Mittelwand zu Mittelwand langjährig bewährt. Solche Rähmchen können mit Endeckelungsmessern besser entdeckelt werden, was für größere Imker erhebliche Erleichterungen bring.
Dem angehenden Hobbyimker sei jedoch hier zunächst er Einstieg im normalen Dadant System nach Ries empfohlen.
Dadant Beuten können in allen Regionen und unter allen klimatischen Bedingungen in Deutschland problemlos eingesetzt werden. Auch die Wahl der Bienenrasse ist für dieses System unerheblich. Ich habe mich für die Buckfast Biene entschieden, da diese nach meiner Erfahrung perfekt zum Dadant System passt.
Hier die wichtigsten Daten des Systems:
Die Rähmchenmaße des von mir empfohlenen Systems sind im Brutraum 445 mm x 285 mm mit einem Oberträgermaß von 482 mm x 28,5 mm x 19 mm mit geraden Seitenteilen
Der Brutraum kann mit 12 Waben (es gibt auch 10er Systeme) bestückt werden und hat die Außenmaße 509 mm x 509 mm x 305 mm bei einer Wandstärke von 22 mm. Die Beute ist aus Kiefern- oder Fichtenholz (begrenzt auch Weymouthskiefernholz)
Der Honigraum kann 10 bis 12 Waben auf gerader Metallschiene oderin einem Holzrechen aufnehmen. Es wird empfohlen, in dieser Beute nach der Anleitung im Buch von Bruder Adam „Meine Betriebsweise“ zu arbeiten. Die Flachzargen Betriebsweise des Danant Systems schont Ihren Rücken, Sie können damit auch leichter Sortenhonige ernten und brauchen bei unbebrüteten Waben keine Wachsmotten zu bekämpfen, weil sich diese ohne Pollen und ohne Eiweiß nicht voll entwickeln können. Flache Honigzargen lassen sich in der Bearbeitungshöhe optimal anpassen.
Im großen Brutraum für 12 Waben haben Sie ständig Reserven. Sie brauchen das Trennschied (wird in separatem Artikel genauer beschrieben) nur nach hinten zu rücken und können die Rähmchen dann je nach Bedarf verschieben. Einen Wabenbock brauchen Sie bei dieser Betriebsweise nicht und eine Königin kann, wenn Sie so verfahren, auch nicht daneben fallen.
Der Unterboden beinhaltet im System stets einen Fluglochkeil und eine Plastikschublade zur Varroakontrolle. Unten befindet sich ein Edelstahl-Gitter.
Das Trennschied hat die gleichen Außenmaße wie eine Brutwabe, denn die Bienen müssen an allen Seiten herumlaufen können.
Das Absperrgitter zwischen Brutraum und Honigraum besteht aus Stahldraht und ist in Holz gefasst. Es liegt ca. 7 mm über den Rähmchen. Dadurch nehmen die Bienen die Honigräume besser an.
Der Innendeckel ist trogförmig, die offene Seite des Troges muss nach oben zeigen. Er kann so zum Einlegen einer Wärmedämmung genutzt werden. Nach meiner Erfahrung sollten die Bienen von Herbst bis zum Reinigungsflug im Frühjahr möglichst kühl sitzen. Nach dem Reinigungsflug kann das Einlegen von wärmedämmenden und wasserdampfdurchlässigem Isolationsmaterial nützlich sein.
Das Blechdach besteht aus stabilem verzinkten Stahlblech oder Edelstahlblech. Bitte beachten Sie unbedingt, dass das Blechdach beim Einsatz auf den Beuten unterbelüftet ist. Auf dem Element unter dem Dach, z. B. dem Innendeckel, sollten an den Ecken nach oben zeigend vier Abstandshalter in der Höhe von ca. 7 mm angebracht werden. Das hat erhebliche Vorteile, denn am Dach kann sich innen kein Schwitzwasser bilden, im Sommer wird es unter dem Dach nicht zu heiß, es hält sich kein Ungeziefer unter dem Dach und Bienen, die sich während der Bearbeitung dort absetzen, können von selbst entweichen.
Fazit:
Alles in allem ein langjährig sehr bewährtes Beutensystem, welches auch der leistungsfähigsten Königin gerecht wird, große Reserven nutzbar macht und in der Bearbeitung sehr ökonomisch ist. Es unterstützt Betriebsweisen mit Verstärkung um beispielsweise die Frühtracht oder die Heidetracht besser auszunutzen und ist auch für Züchter besonders wertvoll.
Aufgrund der vielen Vorteile handelt es sich beim Dadant-System um das von mir favorisierte System