Schaut man sich Videos im Internet zum Thema Imkern an, dann ist das oft eher verwirrend als nützlich. Da gibt es Imker in Vollmontur genauso wie Imker in T-Shirts ohne jeglichen Stichschutz. Abgesehen davon, dass es Menschen gibt, die gegen Bienenstiche allergisch sind, ist es in der Regel nicht sehr angenehm, von den lieben Tierchen gestochen zu werden. Spätestens seit mich eine Biene an der Augenbraue erwischte und mein Auge über mehrere Tage fast zugeschwollen war, hat sich meine Sicht auf die Kleiderordnung beim Imkern deutlich geändert. Mir ist meine Gesundheit wichtiger als schöne Bilder vom „entspannten Imkern“.
Auch lasse ich die Aussage nicht mehr gelten, dass es nur am Imker liegt, ob er friedliche oder aggressive Bienen hat. Es gibt eben wie überall solche und solche. Ich habe beide Fraktionen in meinem Bestand und ich habe dank meines Anzuges auch keine Probleme damit, dass Bienen aggressiv sind. Ganz im Gegenteil. Da aktuell immer häufiger Meldungen von gestohlenen Bienenvölkern hereinkommen, stehen meine „aggressiveren“ Bienenvölker ganz bewußt genau dort, wo ich nicht jeden Tag kontrollieren und sichern kann.
Bei der Imker-Kleidung geht es für mich daher vordringlich darum, möglichst viele Stiche zu vermeiden. Nach meiner Erfahrung ist dies aber bei einem wirklich aggressiven Volk nie ganz zu vermeiden. Wer ist schon so korrekt, wirklich ALLES richtig zu machen.
Die wichtigsten Komponenten einer guten Imker-Bekleidung sind schnell genannt.
Ein Ganzkörper-Anzug (Imkerkombi) wie beispielsweise hier besteht normalerweise aus einem stabilen Baumwollgewebe. Er wird vorn durch einen oder mehrere Reißverschlüsse geschlossen. Er verfügt über einen Imkerhut mit Schleier und möglichst breiter Krempe. Der Imkerhut sollte zum Waschen abgenommen werden können, da der Schleier aus Kunststoff meist für die Waschmaschine nicht geeignet ist. Es ist wichtig, dass der Hut fest mit dem Schleier verbunden ist. Ein Stirnbad aus Gummi sollte für festen Sitz sorgen. Ein Metallreifen in der Hutkrempe und im Schleier halten die Bienen auf Abstand . Das Gesichtsfeld am Schleier sollte stets schwarz gewählt werden, da dadurch die Sicht auch für Brillenträger verbessert wird.
Der Anzug selbst hat an Armen und Beinen einen Gummizug um den Damen den Zutritt zu verwehren. Zusätzlich sollte an den Armen eine kleine Gummilasche vorhanden sein, die über den Daumen gezogen wird. Diese verhindert das zurück rutschen der Ärmel.
Im Sommer kann auch eine Imker-Jacke von gleicher Qualität und in gleicher Ausführung wie beispielsweise hier gewählt werden. Hier sei dann allerdings empfohlen, Jeans oder ähnlich feste Stoffe als Hose zu verwenden und darauf zu achten, dass diese auch über die Fußknöchel reichen. Mit ist es schon mehrfach passiert, dass die lieben Bienen sich genau diese offene Stelle zum „Angriff“ ausgesucht hatten..
Einen Nachteil der Imker-Kombis möchte ich allerdings nicht verschweigen. Diesen Sommer war es wirklich kein Spaß, den Anzug bei den warmen Temperaturen über längere Zeit zu tragen. Die Hitze im Anzug war extrem und durch kurze Hosen und T Shirt war kein vollumfänglicher Schutz möglich. Dafür gibt es jetzt jedoch auch eine Lösung. Den belüfteten Imker-Anzug Allerdings ist diese Variante nicht ganz billig, was mich deshalb veranlasste, die günstigere Version zu wählen. . Der ein oder andere Stich ging schon mal durch. Auch bei der Winterbehandlung passten meine dicken Klamotten nicht in den Anzug. Aber da die Bienen bei niedrigen Temperaturen sehr träge waren, reichten Handschuhe und Hut mit Schleier selbst beim aggressivsten Volk völlig aus.
Ganz wichtig sind auch stabile Imker-Handschuhe. Ich bevorzuge Handschuhe aus weichem Leder. Dieses ist sehr angenehm zu tragen und behindert die Arbeit nicht allzu sehr. Die Imker-Handschuhe haben lange Stulpen aus festem Stoff und ein Gummiband am Ende, um das Eindringen von Bienen zu verhindern. Es gibt natürlich auch günstigere Varianten
. Diese empfehle ich allerdings nicht, da solche Imker-Handschuhe die Arbeit an den Bienen erheblich erschweren.
Gerade am Anfang, wenn noch Angst vor dem Stich der Bienen vorhanden ist, sollte daher auf entsprechende Kleidung nicht verzichtet werden.